Er gilt als wichtigster Wissenschaftspreis der Welt – der Nobelpreis.

Seit 1901 wird er jedes Jahr aufs Neue in den Kategorien der Physik, der Chemie, der Medizin, der Literatur, der Wirtschaft sowie des Friedens von der Nobelstiftung vergeben. Diese wurde ursprünglich auf Basis des „letzten Willens“ vom schwedischen Chemiker und Erfinder Alfred Nobel (1833 – 1896) gegründet. In seinem Testament legte Nobel fest, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen „als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“ (Moller, 2023). Zwar werden die Preise erst am 10. Dezember, am Todestag von Alfred Nobel, vom schwedischen König, in Stockholm überreicht, aber bereits in den letzten Tagen wurden die diesjährigen Preisträger offiziell bekanntgegeben.

Den Nobelpreis für Medizin erhalten die ungarische Forscherin Katalin Kariko und der US-Amerikaner Drew Weissman für ihre „bahnbrechenden Resultate“ zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19, die „unser Verständnis davon, wie mRNA mit dem menschlichen Immunsystem interagiert, grundlegend verändert haben“. Die Preisträger trugen „zu dem beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung während einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in moderner Zeit bei“ (vgl. Moller, 2023). Der deutsche Ferenc Krausz und die ursprünglich aus Frankreich stammenden Anne L’Huillier und Pierre Agostini erhalten in diesem Jahr den Physik-Nobelpreis für ihre experimentellen Methoden zur Erzeugung von „Attosekunden-Lichtimpulsen“. Ihre Arbeit habe „der Menschheit neue Instrumente zur Erforschung der Welt der Elektronen in Atomen und Molekülen geliefert“ sowie „die Tür zu extrem kleinen Zeiteinheiten geöffnet“ (Meyer, 2023). Moungi Bawendi (USA), Louis Brus (USA) und Alexei Ekimov (Russland) bekommen für die Entdeckung und Entwicklung sogenannter Quantenpunkte (winzige Nanopartikel) den Nobelpreis für Chemie. Sie werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumor-Chirurgie verwendet und sind ebenfalls für Quantencomputer wichtig. In diesem Jahr erhält der norwegische Autor Jon Fosse den Literatur-Nobelpreis für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa – damit gebe er „dem Unsagbaren eine Stimme“ (vgl. Moller, 2023).

Der Friedensnobelpreis wird als einzige Ausnahme im norwegischen Oslo statt in Schwedens Hauptstadt Stockholm vergeben. Vermutlich, weil zu Nobels Lebzeiten Schweden und Norwegen in einer Union unter schwedischer Führung vereint waren. Während Schweden für die Außenpolitik zuständig war, wurden innenpolitische Fragen von Norwegen geregelt.

Die Vorsitzende des Osloer Komitees, gab bekannt, dass in diesem Jahr die iranische Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi den Friedensnobelpreis „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“ erhält. Für ihre Forschung zur „Aufdeckung der wichtigsten Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt“ wird die US-Ökonomin Claudia Goldin in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

Quellen:

Augsburger Allgemeine: Nobelpreis 2023
NRD: Nobelpreis – Eine Geschichte von Ehre, Ruhm und Geld
RND: Friedensnobelpreis in Oslo
Deutschlandfunk: Nobelpreis Physik 2023
Tagesschau: Nobelpreis Chemie 2023
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